Zum Anbinden legst du deinem Pferd ein stabiles und passendes Stallhalfter an. In den Ring unten am Kinn hakst du einen Führstrick ein. Am besten ist einer mit Panikhaken, den du im Notfall schnell öffnen kannst und der sich auch bei starkem Zug öffnet, bspw. wenn das Pferd erschrickt. Vielleicht hat es in deinem Stall auch Anbindestricke in der Stallgasse, an denen man das Pferd seitlich am Halfter anbinden kann. Auf jeder Seite des Halfters in den meist eckigen Ring oberhalb des Mauls kommt dann ein Karabiner. Falls dies nicht der Fall ist, bindest du das Pferd an einem stabilen Anbindering oder -pfosten an. Binde es niemals an einer Tür, einem unstabilen Zaun, einem Pferdehänger oder sonst etwas nicht wirklich Festem an! Das kann sehr gefährlich werden, wenn sich das Pferd erschrickt. Achte ausserdem darauf, dass in der Nähe keine Gegenstände sind, die umfallen könnten oder an denen sich das Pferd verletzen könnte (Mistgabeln, Besen usw.). Verlass dich nie einfach darauf, dass dein Pferd schon stillstehen wird!
Wichtig |
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Binde dein Pferd immer so lang an, dass es sich in Ruhe umschauen kann. Jedoch sollte der Strick nicht so lang sein, dass es sich mit den Beinen darin verfangen kann. Als Faustregel gilt: Der Strick sollte etwa so lang sein wie dein Arm.
Um das Pferd anzubinden brauchst du einen Sicherheitsknoten, der sich mit einem Zug lösen lässt. Es gibt viele verschiedene, zum Teil sehr komplizierte und kunstvolle Anbindeknoten. Hier einer der gebräuchlichsten (wenn auch nicht der einfachste). Damit du ihn dir besser merken kannst, gibt es eine kleine Geschichte dazu.
1 | Führe den Strick von oben nach unten durch den Anbindering. Der obere Teil des Stricks führt zum Pferd. Der Strick ist das Wasser und deine rechte Hand ist der Adler.
2 | Der Adler taucht ins Wasser und packt den Fisch.
3 | Er dreht dem Fisch zweimal den Hals um …
4 | … und beisst ihn in den Schwanz.
5 | Den «Schwanz» durch den «Kopf» des Fisches ziehen.
Um diesen Knoten zu öffnen, brauchst du nur am Ende des Stricks zu ziehen. Falls dein Pferd ein «Entfesslungskünstler» ist, machst du noch einige Schlaufen (wie bei den letzen zwei Bildern) und ziehst bei der letzten das Ende des Stricks ganz durch die Schlaufe. Zum Öffnen musst du das Ende dann aber zuerst aus der letzten Schlaufe ziehen.
Nach dem Putzen kannst du dein Pferd satteln und zäumen. Normalerweise wird zuerst gesattelt, damit man das Pferd möglichst lange am Halfter angebunden lassen kann.
Trage den Sattel auf deinem linken Arm, der Hinterzwiesel liegt vor deinem Ellbogen. Wenn du gleichzeitig mit dem Sattel auch noch das Zaumzeug zu deinem Pferd nimmst, hängst du es dir über die linke Schulter. So hast du den rechten Arm frei, um beispielsweise Türen zu öffnen.
1 | Geh auf die linke Seite des Pferdes und lege den Sattel vorsichtig kurz vor dem Widerrist (der Höcker zwischen Rücken und Hals) auf den Hals und schiebe ihn mit dem Strich (der Wuchsrichtung des Fells) nach hinten. Ein gut angepasster Sattel rutscht meist fast von selber an den richtigen Platz.
2 | Der Sattel liegt richtig, wenn der tiefste Punkt der Sitzfläche in der Mitte zwischen Vorder- und Hinterzwiesel liegt. Zwischen der Schulter und dem Sattelblatt sollte mindestens eine Handbreite Platz sein, sonst wird das Pferd in der Bewegung eingeschränkt. Wenn der Sattel zu weit hinten liegt musst du ihn nochmals neu auflegen. Wenn du ihn wieder nach vorne schiebst, stellen sich nämlich die Haare unter dem Sattel auf, was zu Satteldruck führt.
3 | Ziehe die Satteldecke gut in die Sattelkammer hoch, so dass sie nicht auf den Rücken drückt. Prüfe auch, ob sie nirgends Falten wirft. Nun gehst du um das Pferd herum, prüfst auch auf der anderen Seite die Satteldecke und lässt den Sattelgurt herunter. Achte darauf, dass er dabei nicht an die Beine des Pferdes schlägt.
4 | Wieder auf der linken Seite holst du den Gurt unter dem Bauch hervor, steckst ihn durch die Schlaufe an der Satteldecke und ziehst erst die vordere Schnalle und dann die hintere an. Benutze hierfür die erste und die letzte Gurtstrippe. Die mittlere ist als Reserve da, für den Fall, dass einmal eine der anderen beiden Strippen reissen sollte.
Wann immer möglich solltest du dein Pferd erst nach dem Satteln zäumen. So ist es angebunden, bis du fertig bist. Zäumst du es vor dem Satteln bist du entweder darauf angewiesen, dass dein Pferd brav stehenbleibt oder du wurstelst das Halfter wieder über den Zaum, was ich persönlich eher umständlich finde.
1 | Nimm den Zaum in die linke Hand oder hänge ihn dir über die linke Schulter und fasse den Zügel mit der rechten Hand. Stelle dich auf die linke Seite des Pferdes und streife den Zügel über seinen Kopf.
2 | Nun nimmst du die Backenstücke und den Nasenriemen in die rechte Hand. Umfasse den Kopf deines Pferdes mit dem rechten Arm, die Hand mit dem Zaum legst du ihm leicht auf die Nase. Mit der linken Hand löst du das Halfter und lässt es dann über deinen rechten Arm rutschen. Jetzt hältst du die linke Hand unter das Gebiss und hältst dieses dem Pferd vor das Maul.
3 | Manche Pferde öffnen freiwillig das Maul, die meisten Schulpferde sind jedoch nicht so gewillt, das Gebiss anzunehmen. Um das Pferd dazu zu bringen, das Maul zu öfnnen, schiebst du deinen Daumen kurz vor dem Maulwinkel seitlich ins Pferdemaul. Dort haben Pferde eine zahnlose Stelle. Wenn du den Daumen dorthin legst und allenfalls ein bisschen hin und her bewegst, öffnen sie reflexartig das Maul.
4 | Nun schiebst du das Gebiss ins Maul und ziehst gleichzeitig mit der rechten Hand das Genickstück über das rechte Ohr. Sobald du deine linke Hand frei hast, ziehst du das Genickstück auch noch über das linke Ohr.
5 | Nachdem du die Schopfhaare sortiert hast, sodass sie ordentlich über das Stirnband fallen, schliesst du zuerst den Kehlriemen und dann den Nasenriemen und, falls vorhanden, den Sperrriemen. Zwischen dem Kehlriemen und der Kehle sollte eine aufgestellte Faust Platz haben. Den Nasenriemen ziehst du so weit an, dass noch zwei Finger übereinander zwischen Nasenrücken und -riemen passen. Der Sperriemen sollte so locker wie möglich verschnallt sein, ohne dass er übers Kinn rutscht.
Das muss man wissen, wenn dem Pferd ein neuer Zaum angepasst wird: